Arbeitsgemeinschaft Schildkröten
Eine AG der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V.

Referentenvorstellung: Dr. med. vet. Johannes HetterichReferentenvorstellung:

„Die Ernährung von Schildkröten – scheinbar einfach und doch so schwierig. Die tiermedizinischen Aspekte grundlegender Fütterungsfehler“

Ich wurde 1992 in Gelnhausen (Hessen) geboren und habe schon früh begonnen, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. 2008 begleitete ich filmisch das Brutgeschehen eines Turmfalkenpaares in der Kirche meines Heimatorts. Aus dem Projekt entstand ein kurzer Dokumentarfilm, der 2009 beim Bundesumweltwettbewerb ausgezeichnet wurde – der Beginn meines aktiven ehrenamtlichen Engagements im Arten- und Naturschutz.

Im Zuge des Films habe ich einen Vogelberinger und Naturschützer kennengelernt, mit dem ich seitdem regionale Natur- und Artenschutzprojekte in meiner Heimat, dem Main-Kinzig-Kreis, betreue. Über meinen geschätzten Kollegen bin ich dann selbst zum Beringer der Vogelwarte Helgoland geworden. Gemeinsam betreuen wir Schleiereule, Turmfalke, Steinkauz, Weißstorch und Co., widmen uns aber auch dem Schutz und Habitaterhalt gefährdeter Reptilien wie Ringelnatter und Kreuzotter. 

Hier Infos über unser Projekt „Nachhaltiger Schleiereulenschutz im Main-Kinzig-Kreis“ ab 1:30:

https://www.ardmediathek.de/video/alle-wetter/alle-wetter-vom-11-07-2025/hr/OTM2OGY0YjctYTM2Zi00MWRmLTkxNWMtNjhmNzZiODEzNTNi

Nach dem Abitur begann ich 2013 mein Tiermedizinstudium in Hannover, das ich 2019 abschloss. Bereits seit 2015 bin ich an unserer Klinik tätig – zunächst als studentische Hilfskraft, später als Assistent und heute als Leiter der Reptilienabteilung. Von 2019 bis 2022 promovierte ich zum Thema Gliedmaßenfrakturen beim Kaninchen – ein Projekt, das die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit in der Klinik unterstreicht.


Neben der klinischen Arbeit bin ich in der Lehre und in der wissenschaftlichen Projektbetreuung u.a. von Dissertationsvorhaben aktiv. So oft, wie es zeitlich noch möglich ist, bin ich in der Reptilien-Sprechstunde tätig. Ich halte es in jedem Fall für wichtig, nicht nur eine Richtung zu sehen, sondern alle „Exoten“ unserer Klinik im Blick zu behalten.

Privat halte ich eine Phelsume (Phelsuma madagascariensis) und eine Königsnatter – beides Abgabetiere, die hier in der Klinik völlig vernachlässigt ankamen und die niemand haben wollte. Beiden geht es prima. In meiner Heimat betreue ich außerdem zwei weibliche Testudo hermanni hermanni, die im Besitz meiner Eltern sind.

Ich bin Mitglied der ARAV, der DGHT (u. a. in der AG ARK aktiv), im Verein ProRing e. V. sowie bei der Vogelwarte Helgoland.

In meinem diesjährigen Vortrag widme ich mich einem Thema, das im Praxisalltag leider oft unterschätzt und vernachlässigt wird:
„Die Ernährung von Schildkröten – scheinbar einfach und doch so schwierig. Die tiermedizinischen Aspekte grundlegender Fütterungsfehler.“
Trotz meist guter Absichten der Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer beobachten wir in der Klinik regelmäßig gravierende Probleme in Bezug auf das Fütterungsregime bei Reptilien, und hier insbesondere bei Landschildkröten. Der Vortrag beleuchtet häufige Fehler und deren tiermedizinische Folgen und gibt praxisnahe Empfehlungen für eine gesunde, artgerechte Ernährung – eingebettet in den größeren Kontext von Haltung und Prävention.